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Der grösste Teil der Originalbriefe liegt in der Burgerbibliothek Bern. Die überlieferten Briefe sind mit Standort und Editionsnachweis vollständig verzeichnet im Repertorium 2002. Über den Bestand der Burgerbibliothek Bern hinaus sind darin auch die in über 400 weiteren Archiven und Bibliotheken in Europa und Übersee sowie die in verschiedenen Verzeichnissen und Editionen aufgeführten heute nicht mehr vorhandenen Briefe von und an Haller nachgewiesenen. Zudem finden sich darin detaillierte Angaben zu den Erfassungskriterien der Briefe, die Regesten jeder einzelnen Korrespondenz, die Kurzbiografien jedes Korrespondenten sowie ein chronologisch und geografisch geordnetes Briefverzeichnis. Insgesamt überliefert sind 16 981 Briefe von 1139 Korrespondenten, 50 Korrespondentinnen und 11 Institutionen. Dabei stehen aus Überlieferungsgründen den 13 237 Briefen an Haller bloss 3744 von Haller gegenüber.

Eine Gesamtedition von Hallers Korrespondenz fehlt, erst rund ein Drittel der Briefe aus Hallers Korrespondenz sind veröffentlicht. Eine Auswahl der an ihn gerichteten Briefe gab Haller selbst heraus (*Dt. Briefe 1777 [1430], *Epist. Lat. 1773-75 [1431]). Gesamthaft ediert sind Hallers grosse Briefwechsel mit Charles Bonnet (Sonntag 1983, Christian Gottlob Heyne (Dougherty 1997), John Pringle (Sonntag 1999), Horace-Bénédict de Saussure (Sonntag 1990), Ignazio Somis (Hintzsche 1965, Pagnamenta 1969 und Realini 1968. Jakob Reinbold Spielmann (Vetter 1986, Johann Jakob Trew (Steinke 1999) und Johann Georg Zimmermann (Ischer 1903-11 und *Bodemann 1885 [18]). Von einigen grossen Briefwechseln wurden nur die Briefe Hallers ediert, da die an Haller gerichteten Briefe bereits in den *Epist. Lat. 1773-75 [1431] veröffentlicht wurden. Dies betrifft die Korrespondenzen mit Leopoldo Marcantonio Caldani (Hintzsche 1966). Johannes Gessner (Sigerist 1923 und Giambattista Morgagni (Hintzsche 1964). Auch im Fall des Briefwechsels mit Samuel-August Tissot wurden nur Hallers Briefe veröffentlicht (Hintzsche 1977).

In Stuber/Hächler/Lienhard 2005  (Hallers Netz) finden sich zahlreiche thematische Studien sowie eine Gesamtanalyse in vergleichender Perspektive zu den Strukturen und den Praktiken in diesem Netz. Verschiedene Teiluntersuchungen zu Einzelaspekten von Hallers Korrespondenz waren vorausgegangen, so unter anderem zum dominanten Beziehungstypus der «Nützlichen Freundschaft» (Steinke 1999), zu den Besonderheiten der bernischen Korrespondenz (Stuber/Hächler 2000), zu den Interaktionen zwischen zwei Korrespondenznetzen (Hächler 2002) und zum Zusammenhang zwischen räumlicher Mobilität und Entstehung des Korrespondenznetzes (Stuber 2005b). Darüber hinaus versuchen drei neuere Darstellungen Hallers Kommunikationsverhalten stärker in den Gesamtzusammenhang der Gelehrtenrepublik einzubetten, so mit den Methoden der Netzwerkanalyse (Stuber et al. 2008), des Kulturtransfers (Catherine 2009) und in Verbindung mit der Frage, ob die Aufklärung nicht als eine Strömung innerhalb der seit der Reformation und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestehenden Gelehrtenrepublik zu verstehen sei (Steinke/Stuber 2008).

Eine Liste von Hallers Korrespondenten finden Sie hier (PDF-Datei)